In seiner Begrüßung sicherte Bürgermeister Klaus Eckert zu, am eingeschlagenen Kurs einer offenen, transparenten und ehrlichen Kommunikation bei dem Thema festzuhalten. Nachdem die Frage, ob und wo auf der großen Durmersheimer Gemarkung Windräder entstehen sollen, ausführlich öffentlich von Ende 2020 bis Mitte 2021 in mehreren Sitzungen mit einem Bürgertisch aus zufällig ausgewählten Bürgerinnen und Bürgern, auf einer Bürger-Informationsveranstaltung und in vier öffentlichen Sitzungen des Gemeinderats diskutiert worden sei, seien die nun geplanten Standorte der Windräder in der Sitzung des Gemeinderats im Januar 2023 öffentlich präsentiert worden. Ende Juli 2023 sei zudem die Homepage www.windenergie-durmersheim.de online gegangen. Für das nächste Jahr kündigte er u. a. eine Busfahrt zu einem Windkraftstandort im Wald sowie Begehungen mit dem Durmersheimer Förster im Wald an. Er verwies zudem auf den finanziellen Nutzen für die Gemeinde durch die Windräder, v. a. durch die erwarteten Pachteinnahmen in Millionenhöhe und die Gewerbesteuer.
Die stellvertretende Verbandsdirektorin des Regionalverbands Mittlerer Oberrhein, Tamara Schnurr, machte in ihrem Input deutlich, dass es der politische Wille von Bund und Land ist, 1,8 Prozent der Regionalfläche als Vorranggebiete für Windenergieanlagen auszuweisen und es besser ist, wenn die Gemeinde selbst diesen Prozess mitgestaltet.
Mit eindrücklichen Grafiken und Bildern stellte Thomas Nissen, der Leiter des Forstamts im Landkreis Rastatt, die jetzige Lage und Zukunft des Hardtwalds angesichts des Klimawandels dar. Die Trockenheit und Hitze mache vor allem dem Hardtwald auf den trockenen und sandigen Böden schwer zu schaffen, so dass verstärkt in den Waldumbau eingestiegen werden müsse zu Baumarten, die besser mit dem Klimawandel klarkommen. Im Vergleich zu anderen Waldeingriffen wie etwa beim Ausbau des Autobahnanschlusses bei Rastatt oder für die Ertüchtigung der Rheindämme, sei der Flächenbedarf für die Windräder mit 3,5 Hektar „minimal“, so Forstdirektor Thomas Nissen. Die Gesamtfläche des Gemeindewaldes bezifferte er auf 1.091,5 Hektar, die Zerstörung des Hardtwalds durch Orkan Lothar mit 350 Hektar. Als forstlicher Ausgleich für den Bau der Windräder seien Aufforstungen vorgesehen, die aufgrund der besseren Böden eher in den Forstbereichen des Tiefgestades erfolgen würden.
Für die Firma Alterric stellte Raphael Bezold das konkrete Windkraftprojekt in Durmersheim vor. So könnten mit den geplanten sieben Windrädern 22.000 4-Personen-Haushalte mit erneuerbarem, lokalem Strom versorgt werden und damit 39,650 Tonnen Co“-Emissionen pro Jahr eingespart werden. Durch die Orientierung an den vorhandenen Wegen soll der Eingriff in den Wald und den Boden soweit wie möglich minimiert werden. Geplant sei, dass während der Bauphase lokale Unternehmen beauftragt werden und die Projektfinanzierung auch mit lokalen Banken erfolgen könne. Bis zu 50 Prozent des Windkraftprojekts würden an lokale Akteure abgegeben werden. Hierzu ist von Seiten der Gemeinde die Abgabe an die Bürgerenergiegenossenschaft Durmersheim geplant.
Anhand von Schautafeln und Plänen gab es im Anschluss an die Inputs noch ausreichend Zeit, mit allen Beteiligten ins Gespräch zu kommen und Fragen und Anmerkungen loszuwerden.