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Verständigung über Standort der östlichsten von sieben Windenergieanlagen im Durmersheimer Hardtwald

Gemeinsame Pressemitteilung der Gemeinde Durmersheim, der Stadt Ettlingen und des Windkraftbetreibers Alterric

Die Gemeinde Durmersheim, die Stadt Ettlingen und der Windkraftbetreiber Alterric haben sich erfolgreich über die Ausrichtung der östlichsten von sieben geplanten Windenergieanlagen im Durmersheimer Hardtwald verständigt. Das ist das Ergebnis zweier Gespräche, die Durmersheims Bürgermeister Klaus Eckert, der Ettlinger Bürgermeister Dr. Moritz Heidecker im Auftrag von Oberbürgermeister Johannes Arnold, der Ettlinger Stadtplanungsamtsleiter Wassili Meyer-Buck, die Ortsvorsteherin von Bruchhausen, Selina Seutemann und Raphael Bezold, Projektleiter des Durmersheimer Windprojekts bei der Firma Alterric, in den letzten Wochen geführt hatten. 

7 Windenergieanlagen mit je 7,2 Megawatt

Ein zentraler Punkt war der Abstand des östlichsten Windrads zur Wohnbebauung in Ettlingen-Bruchhausen. Der Abstand wurde in einem gemeinsamen Kompromiss von ursprünglich geplanten 1.000 Metern auf mindestens 1.250 Meter erhöht. Insgesamt sollen in dem der Gemeinde Durmersheim gehörenden Wald zwischen Durmersheim und Ettlingen sieben Windenergieanlagen mit einer maximalen Leistung von je 7,2 MW in den nächsten Jahren gebaut werden.

Aus der Ettlinger Stadtverwaltung und der Bevölkerung von Ettlingen-Bruchhausen gab es Kritik vor allem an dem östlichsten der sieben geplanten Windkraftstandorte. Von Seiten der Stadt Ettlingen wurde daher der Wunsch geäußert, alternative Standorte zu prüfen. Dieser Vorschlag wurde von der Firma Alterric, die von der Gemeinde Durmersheim die Flächen im Wald zur Errichtung und dem Betrieb der Windenergieanlagen verpachtet bekam, intensiv geprüft. In Baden-Württemberg beträgt der rechtliche Mindestabstand zu reinen oder allgemeinen Wohngebieten 700 Metern. 

Eine vollständige Verlegung des östlichsten Standorts war allerdings aufgrund von zu berücksichtigenden Belangen des Arten- und Naturschutzes, des Schutzes von Waldrefugien, des Denkmalschutzes, des Wasserschutzes und auch hinsichtlich der technischen Machbarkeit aufgrund von einzuhaltenden Mindestabständen zwischen den Anlagen nicht möglich. 

Standort-Verlegung um bis zu 250 Meter ist umsetzbar

Aus Sicht des Windenergiebetreibers sei aber nach entsprechenden Untersuchungen und einer nachträglich optimierten Planung eine Verschiebung des östlichsten Windenergie-Standorts in westlicher Richtung um bis zu 250 Metern umsetzbar. Entsprechend soll im gerade von der Firma Alterric erstellten immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsantrag ein Abstand von 1.250 Metern zum östlichsten Wohnhaus im Ettlinger Stadtteil Bruchhausen vorgesehen werden. Der Abstand zu den meisten Wohngebäuden in Ettlingen-Bruchhausen beträgt 1.500 Meter und mehr.

Die Einigung unterstreiche das gemeinsame Ziel, den Ausbau der erneuerbaren Energien voranzutreiben, Akzeptanzen zu mehren und dabei die Interessen der betroffenen Stadt Ettlingen und ihrer Bürgerinnen und Bürger zu berücksichtigen, betonten alle Beteiligten. Die sieben Windenergieanlagen sollen nach ihrer Fertigstellung einen wichtigen Beitrag zur regionalen Energiewende leisten. 

Interkommunale Zusammenarbeit als Erfolgsrezept

„Mit der Vergrößerung der Abstände haben wir gezeigt, dass Durmersheim Interesse an einem guten interkommunalen Miteinander hat. Uns war es wichtig, die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger aus Ettlingen-Bruchhausen ernst zu nehmen und gleichzeitig ein wichtiges Projekt für den Klimaschutz voranzubringen,“ erklärte Bürgermeister Klaus Eckert. 

„Der Bau der Windräder ist ein zentraler Schritt in Richtung einer nachhaltigen Energieversorgung für unsere Region.“

Bürgermeister Klaus Eckert

Auch Bürgermeister Dr. Moritz Heidecker sowie Stadtplanungsamtsleiter Wassili Meyer-Buck und die Bruchhausener Ortsvorsteherin Selina Seutemann begrüßen im Namen der Stadt Ettlingen die vorgenommenen Änderungen am östlichsten Standort: „Mit der Erhöhung des Abstands deutlich über die gesetzlichen Mindestabstände hinaus haben wir Handlungs- und Gestaltungsfähigkeit gezeigt und ein Ergebnis erzielt, das den Interessen der Bruchhausener Bevölkerung entgegenkommt, ohne das Projekt als Ganzes zu gefährden. Diese Lösung ist ein Beweis dafür, wie wichtig gegenseitiges Verständnis und die interkommunale Zusammenarbeit sind.“

Von Seiten des Windkraftbetreibers Alterric zeigt man sich ebenfalls zufrieden mit dem Ergebnis. „Die Einigung spiegelt wider, wie wir bei der Planung von Windenergieprojekten konstruktiv mit Kommunen sowie Bürgerinnen und Bürgern zusammenarbeiten,“ sagt Alterric-Projektleiter Raphael Bezold. „Die Anlagen im Durmersheimer Hardtwald werden saubere Energie für über 50.000 Menschen in der Region liefern und sind ein wichtiger Beitrag zur Energiewende.“

Genehmigungsantrag Ende des ersten Quartals 2025

Die vereinbarte Abstandsregelung wird nun in die weiteren Planungs- und Genehmigungsschritte integriert. Der immissionsschutzrechtliche Genehmigungsantrag für die sieben Windenergieanlagen soll nach aktuellem Planungsstand Ende des ersten Quartals 2025 bei der Immissionsschutzbehörde beim Landratsamt Rastatt eingereicht werden. Der Durmersheimer Gemeinderat hatte sich im Januar 2023 nach einem breiten Bürgerbeteiligungsprozess mit Unterstützung des Forums Energiedialogs für die Errichtung von bis zu sieben Windenergieanlagen entschieden und daher einstimmig fraktionsübergreifend der Verpachtung von Flächen im Gemeindewald zugestimmt.